Frauengeschichte in Düsseldorfer Straßennamen

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Miniatur Hans Holbeins von Amaliens Schwester, Anna von Kleve (1539)

Amalienstraße

  • Verlauf: Rather Kirchplatz bis Tevernstraße in Rath

Amalie, Prinzessin, 1517-1586

Amalie, jüngste Tochter Herzog Johanns III. von Jülich-Kleve-Berg, wurde am 17. Oktober 1517 geboren. Ihre Erziehung sowie die ihrer Schwestern war konservativ. 1539 reiste der Hofmaler Hans Holbein der Jüngere nach Düren, um Amalie und ihre Schwester Anna zu porträtieren. Der englische König Heinrich VIII. wollte eine von ihnen zur Frau nehmen. Die Wahl fiel auf Anna.

Amalie blieb unverheiratet und lebte bei ihrem Bruder Wilhelm V., „dem Reichen“, am Düsseldorfer Hof, wo sie sich um die Erziehung seiner vier Töchter kümmerte und vor allem in konfessioneller Hinsicht großen Einfluss auf diese ausübte. Zunächst teilte Amalie die Reformationsfreundlichkeit ihres Bruders. Während sich dieser jedoch später unter immer größer werdendem Druck wieder dem Katholizismus zuwenden musste, blieb Amalie dem Protestantismus zugewandt. Nachdem drei der Töchter Wilhelms durch Heirat den Hof verlassen hatten und allmählich alle am Hof zur römisch-katholischen Kirche zurückgekehrt waren, zog Amalie nach Schloss Burg an der Wupper und hielt sich nur noch gelegentlich am Düsseldorfer Hof auf. Bei einem dieser Besuche starb sie am 1. März 1586 und wurde zunächst in der katholischen Stifts- und Pfarrkirche beigesetzt. Nach dem Tod ihres Bruders wurde ihr Leichnam 1592 in die neu geschaffene Fürstengruft in St. Lambertus überführt.