Frauengeschichte in Düsseldorfer Straßennamen

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Curieweg

  • Verlauf: Auf'm Rottbruch Richtung Süden in Wersten

Marie-Curie-Straße

  • Verlauf: Ab Von-Gahlen-Straße, eine Sackgasse in Gerresheim

Marie Curie, Physikerin, Chemikerin, 1867-1934

Maria Salomee Slodowska wurde 1867 in Warschau als geboren. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und entwickelte bereits zu Schulzeiten großen Ehrgeiz. Wie schon ihre beiden älteren Geschwister zuvor, schloss Maria als Klassenbeste 1883 die Schule ab. Nach der großen Belastung des letzten Schuljahres durfte sie sich ein Jahr lang auf dem Land erholen. Als sie zurückkam, musste sie die Familie zunächst durch Nachhilfeunterricht finanziell unterstützen, da der Vater seine Arbeit verloren hatte.

Nachdem ihre Mutter verstorben war, hatte die ältere Schwester Bronia die Hausfrauen- und Mutterrolle für ihre vier Geschwister übernommen. Damit Bronia, wie eigentlich geplant, studieren konnte, nahm Maria 1885 eine Stelle als Gouvernante in Warschau an. Nach Abschluss des Studiums wollte Bronia dann wiederum Maria das Studium ermöglichen.

Im Oktober 1891 konnte Marie, wie sich von nun an nannte, ihre Studien an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Sorbonne in Paris aufnehmen. Ihre Schwester hatte ihr Versprechen eingelöst, und Marie konnte bei ihr leben. Trotz der Sprachprobleme, der fehlenden Praxis und des chronischen Geldmangels arbeitete sie hart und erhielt ein Stipendium. Sie schloss ihr Studium als Jahrgangsbeste ab. Sie nahm Forschungsaufträge an und lernte in ihrem Laboratoriumsleiter ihren späteren Ehemann Pierre Curie kennen.

Die Chemikerin und Physikerin entdeckte gemeinsam mit ihm die radioaktiven Elemente Radium und Polonium. In Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann und mit Antoine Henri Becquerel forschte sie auf dem Gebiet der Radioaktivität und Strahlenphänomene. 1903 wurden sie für ihre Pionierarbeit mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. Ab 1906 erhielt sie einen Lehrstuhl für Physik an der Sorbonne, den Lehrstuhl ihres Mannes, der kurz zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Sie stürzte sich in die Arbeit und fünf Jahre später wurde ihr erneut ein Nobelpreis verliehen; für die Entdeckung und Isolierung des Elements Radium erhielt sie den Chemie-Nobelpreis. Dessen Verleihung wurde von dem Öffentlichwerden ihres Verhältnisses mit dem verheirateten Paul Langevin überschattet. Die Ehefrau hatte Auszüge aus Briefen Maries der Presse übergeben. Die Beziehung wurde so jäh beendet.

In Zusammenarbeit mit einem weiteren Mitglied ihrer Familie, ihrer Tochter Irène, entwickelte Marie Curie während des Ersten Weltkriegs eine mobile Röntgenstation, die die Untersuchung verletzter Soldaten ermöglichte. Marie Curie selbst steuerte einen dieser Röntgenwagen im Frontgebiet. 1918 übernahm sie die Leitung des Radium-Instituts der Pariser Universität. Dieses entwickelte sich unter der Wissenschaftlerin zu einem Zentrum für Nuklearphysik mit der Zielsetzung der Erforschung des medizinischen Nutzens radioaktiver Substanzen. Marie Curie starb 1934 in Sancellemoz, Savoyen.