Frauengeschichte in Düsseldorfer Straßennamen

Bild von Emma Horion

Emma-Horion-Weg (Altstadt)

  • Verlauf: zwischen Fritz-Roeber-Straße und Reuterkaserne

Emma Horion, Vertreterin der katholischen Frauenfürsorge, 1889-1982

Emma Horion, geb. Abeck, wurde am 8. September 1889 in Köln geboren. Zeit ihres Lebens engagierte sie sich im „Katholischen Deutschen Frauenbund“ (KDFB) und setzte sich für die Müttererholung ein.

Zunächst machte sie eine Ausbildung zur Lehrerin für mittlere und höhere Mädchenschulen, die sie 1909 beendete. Nach ihrem Examen war sie an der Mädchen-Mittelschule in der Oststraße beschäftigt. Sie war zwei Mal verheiratet, 1911-1921 mit Karl Kürten und 1928-1933 mit Dr. Johannes Horion, Landeshauptmann der Rheinprovinz. Sie verwitwete in beiden Ehen.

Schon sehr früh nahm Emma Horion ihre Tätigkeit im „Katholischen Deutschen Frauenbund“ auf. Dieser sah seine Aufgabe darin, die gesellschaftliche Gleichstellung der Frau insbesondere durch Bildung zu fördern. Bereits 1916 war sie Mitglied des Vorstandes im Zweigverein Düsseldorf und bekleidete in der Zeit von 1923 bis 1960 das Amt der Ersten Vorsitzenden. Darüber hinaus wurde sie um 1925 Vorsitzende des KDFB im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet und 1928 Zentralvorstandsmitglied des Kölner KDFB. Somit war Emma Horion aufgrund ihrer leitenden Funktionen maßgeblich an der gesellschaftlichen Bildungsarbeit der Frauen beteiligt.

Das Wohlbefinden von Müttern war ihr ein besonders wichtiges Anliegen, weshalb sie sich der Müttererholung verstärkt annahm und ab 1930 in der „Katholischen Reichsarbeitsgemeinschaft für Müttererholung“ mitwirkte.

Im Dritten Reich wurde ihr die Tätigkeit im Frauenbund und der Müttererholung durch die Nationalsozialisten zunehmend erschwert. Zudem geriet sie während des Zweiten Weltkrieges mehrmals in Konflikt mit der Gestapo. Doch trotz aller Anfeindungen blieb Emma Horion den christlichen Idealen treu.

In der frühen Nachkriegszeit war sie Mitglied im Kuratorium des „Deutschen Müttergenesungswerkes“, das Elly Heuss-Knapp 1950 gegründet hatte. Hier engagierte sich Emma Horion lange Zeit ehrenamtlich. 1954 wurde sie zur Mitbegründerin des späteren Düsseldorfer ASG-Bildungsforums – damals noch „AG Mütterbildung“. Den Höhepunkt ihrer verdienstvollen Arbeit bildete 1958 die Gründung eines Müttergenesungsheimes in Wipperfürth, das noch heute den Namen „Emma-Horion-Haus“ trägt.

Emma Horion starb am 26. Mai 1982 im Anna-Stift, unweit des nach ihr im Jahre 2003 benannten Weges und wurde auf dem Südfriedhof beigesetzt.