Im Gedenken an engagierte Frauen Düsseldorfs
Anna Elisabeth (Anneliese) Ksiensik (1919 – 2010)

Anneliese Ksiensik zum Gedenken

Im Alter von 91 Jahren ist am 12. August des Jahres Frau Annelise Ksiensik, Jg. 1919, nach längerer Zeit in einem Pflegeheim in Düsseldorf verstorben. Sie war gläubig und wartete auf den Tod, der sie nun erlöst hat. Frau Ksiensik hat sich um die katholische Kirche und besonders auch um unseren Verband wirklich verdient gemacht. Schon mit 8 Jahren trat sie der franziskanischen Jugend bei; mit 10 Jahren wurde sie Mitglied der katholischen Jugend ihrer Pfarre und mit 13 Jahren Mitglied in der Jugendbewegung „Christi Reich“. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse allgemein musste sie dann mit 16 Jahren die katholische Marienschule verlassen. Von 1935 – 1944 war sie im Einzelhandel und in der Industrie tätig. Nach der Heirat 1944 arbeitete sie bis Kriegsende als Verwaltungsangestellte in Koblenz und 1946 bei der Militärregierung in Düsseldorf.

Mit 16 Jahren trat sie dem Jugendbund des Katholischen Deutschen Frauenbundes bei, dem sie bis 1944 angehörte. Während des Krieges wurde sie von der Gestapo verhört, weil sie Soldaten an der Front mit religiöser Literatur und kirchlichen Nachrichten versorgt hatte, zusammen mit ihrer Schwester. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder in den Jahren 1946 und 1949 trat sie schon 1946 dem Zweigverein Düsseldorf bei und widmete sich ab 1962, bis zu ihrem 80. Lebensjahr, dem Pfarrbesuchsdienst. 1972 wurde sie geschieden. Schon ab 1949 war sie berufstätig geworden, zunächst im Einzelhandel, später in der Verwaltung der LVA und der Kreishandwerkerschaft.

Frau Ksiensik zeichnete sich durch ein kluges, ehrliches und ausgewogenes Urteil aus, das überall geschätzt wurde. So vertrat sie vor allem unserem Zweigverein im Frauenforum, einem Zusammenschluss der unterschiedlichsten Frauenverbände, Initiativen und Richtungen. Dort setzte sie sich für die Probleme der älteren Frauen mit kleinen Renten ein und konnte die Lage der alleinerziehenden Mütter verdeutlichen. Am Internationalen Frauentag 2000 zeichnete das Frauenforum sie mit einem erstmals verliehenen Schmuckorden für ihre mutigen Stellungsnahmen aus. 2004, anlässlich ihres 85. Geburtstages, verlieh ihr der Hl. Vater auf Antrag des Zweigvereins den kirchlichen Orden „Pro ecclesia et pontifice“. Darüber hatte sie sich sehr freut und in ihrem Dankesbrief geschrieben: „Die Arbeit im KDFB war mir immer sehr wichtig, und ich bin stolz, was dieser Verband in den 100 Jahren alles geleistet hat. Unsere Nachfolgegeneration genießt alle Erfolge, die wir erkämpft haben“. Heute folgt ihre Tochter als Frauenbeauftragte ihren Spuren. Gott schenke Frau Ksiensik die ewige Ruhe!

Für den Zweigverein Düsseldorf: Dr. Marina R. Küppers
In: Mitteilungsblatt des KDFB, Zweigverein Düsseldorf e.V., 8/9 2010