Im Gedenken an engagierte Frauen Düsseldorfs
Else Loelgen (1900-1997)

Traueranzeige des Verbandes Frau und Kultur

Wir trauern um

Else Loelgen
* 21.3.1900
† 5.1.1997

Als 2. Vorsitzende des Bundesverbandes, als Vorsitzende der Gruppe Düsseldorf und als Sachgebietsleiterin für Literatur hat sie mit ihrer starken Persönlichkeit das Verbandsleben über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt.

Für die Mitglieder des Deutschen Verbandes Frau und Kultur in Dankbarkeit
Margret Werner (Bundesvorsitzende)

Nachruf für Else Loelgen

Else Loelgen hat uns kurz vor ihrem 97. Geburtstag für immer verlassen. Ein langes Leben ging zu Ende – doch in der Erinnerung der um sie Trauernden wird sie fortleben. Wir dürfen Else Loelgen zu den bedeutenden Frauen unseres Verbandes zählen, die immer auch in die Zukunft hineingewirkt haben.

Bereits 1955 bei einer Begegnung mit Eleonore Späing, der damaligen Vorsitzenden der Gruppe Düsseldorf, wurde ihr Interesse für die kulturellen Bestrebungen des Verbandes geweckt. Sie wurde Mitglied und übernahm sehr bald das Amt der Sachgebietsleiterin für Schrifttum in der Gruppe Düsseldorf.

Schon 1960, auf der damaligen Jahrestagung des Verbandes in Kiel, wurde sie zur Verbands-Sachgebietsleiterin gewählt. 1982 fand die Jahrestagung wieder in Kiel statt, diesmal verabschiedete sich Else Loelgen von ihrem Amt, sie sagte: „Meine Zeit als Sachgebietsleiterin rundet sich am Ende wieder in den Anfang. Ich kann kein besseres Zeichen finden, in sich geschlossen, harmonisch rund, erfüllter kann ein langer Abschnitt des Lebens nicht sein.“

Das Rund war angefüllt mit vielerlei Begegnungen und Gesprächen, sachlicher Unterrichtung, zuverlässiger Gemeinsamkeit und herzlicher Zuneigung. Wenn wenig Widerhall aus den Gruppen kam, fragte sie sich nach dem Sinn ihrer Arbeit und erkannte immer wieder, daß mit der Arbeit auch ein Reifeprozeß ihres Lebens vor sich ging. Die größte Freude an ihrem Sachgebiet brachten ihr die Reisen in die Gruppen mit literarischen Referaten und Lesungen.

In den Jahren von 1968 - 1975 war Else Loelgen gleichzeitig 2. Verbandsvorsitzende und konnte in dieser Zeit manche vermittelnde und aufklärende Rolle übernehmen. Vor allem die Änderung des Verbandsnamens von „Deutsche Frauenkultur“ in „Deutscher Verband Frau und Kultur“ brauchte Schlichterinnen wie Gerritje Meldau und Else Loelgen, um eine Übereinstimmung bei der erforderlichen Abstimmung herbeizuführen. Von beiden sind viele neue Ideen auf den Weg gebracht worden, für die wir den schöpferischen Frauen danken.

Bis zuletzt war Else Loelgen an der Entwicklung der Düsseldorfer Gruppe interessiert, wenn sie auch nicht mehr zu den Veranstaltungen kommen konnte. Wer ihr begegnet ist, wird sie in der Erinnerung behalten:

„Wenn durch einen Menschen
ein wenig mehr Liebe und Güte
ein wenig mehr Licht und Wahrheit
in der Welt war
hat sein Leben einen Sinn gehabt.“

Kathrin Pingel in: frau und kultur. Zeitschrift des Deutschen Verbandes Frau und Kultur e.V. 1/97, S. 25