Im Gedenken an engagierte Frauen Düsseldorfs
Heidede Morgenbrod (1933 - 2001)

Heidede Morgenbrod:
Selbstdarstellung in der dhg-Rundschau 2/94

1933 bei Insterburg in Ostpreußen geboren, habe ich innerhalb von zwei Ehen vier Kinder betreut und erzogen, zeitweilig auch als Alleinerziehende. Seit 1979 bin ich bis auf den heutigen Tag halbtags erwerbstätig. Als gelernte Steuerfachgehilfin lebe ich im Dauerzorn über die bisher geschaffenen Strukturen und immer wieder dreisten Veränderungen zu Lasten von Frauen. Mein gesellschaftliches Engagement gilt seit 20 Jahren der Frauenpolitik mit dem Schwerpunkt: "Eigenständige soziale und finanzielle Sicherung der Frau". Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß der Lohn für häusliche und soziale Pflegearbeit die einzige brauchbare und gerechte Lösung darstellt, finanzierbar durch Ungestaltung des Sozial- und Steuerrechts.

Glücklich bin ich, daß die dhg diese Zielsetzung mittlerweile in ihr Grundsatzprogramm aufgenommen hat. Glücklich bin ich auch, daß sich viele junge Frauen aktiv für diese Forderung einsetzen und damit Druck auf die Parteipolitik ausüben. Von 1979 bis 1989 war ich Mitbegründerin und aktive Mitarbeiterin im autonomen Frauenprojekt "Frauen-Bücher-Zimmer" in Düsseldorf (Frauenbuchladen, Kulturbetrieb und "ständige Informationsbörse" verbunden mit gesellschaftspolitischer Arbeit).

Seit 1979, also seit Gründung der dhg, bin ich Mitglied und seit drei Jahren im Vorstand und im Arbeitskreis Grundsatzfragen tätig.