Martha Saalfeld
Gedichte

 

O klare Sicht: die Ebne aufgetan
Bis an den Strom! Ins Licht genommen und
Dem Himmel angenähert; schwanker Grund
Der ewigen Gestirne. Vogelbahn –

Und Bogen hält die fliehende nicht ein.
Sie narrt den Blick der wie ein Bussard stößt
Nach winzgen Fellen. Unversehens löst
Sie sich aus seinem Griff. Sie strömt wie Wein

Und sie hat keine Grenze, denn es will
Der Gott sie ähnlich seinem Wesen. Ist
Sie aber nicht sein eigenstes? Vergißt
Er sich nicht ganz in ihr und hält ihr still?

(aus: M.S.: Deutsche Landschaft, 1946, Abteilung: Pfälzische Landschaft)