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8. 2 Klas Ewert Everwyn: Fußball ist unser Leben

8. 2. 1 Basis-Analyse

Franz Schäfer spielt in der A-Jugend-Mannschaft des Dorfvereins SV Höhe 08. Völlig unerwartet erreicht den 17 jährigen Linksaußen die Einladung des Bundesligisten Borussia zu einem Probetraining. Johannes „ Hennes “ Lauterbach, Nationalspieler in Diensten der Borussia, räumt in einem Gespräch mit den Eltern die anfänglichen Zweifel der Mutter an der Richtigkeit von Schäfers Wechsel zu einem Profiverein aus. Er verspricht den Eltern, dass der Sohn von Vereinsseite aus betreut wird, die Möglichkeit zur Beendigung seiner Ausbildung erhält und obendrein noch gutes Geld verdienen kann. Nur Schäfers Freundin Karin steht seinem Wechsel jetzt noch kritisch gegenüber. Er versucht sie von der Richtigkeit seines Schrittes zu überzeugen, doch sie fürchtet ihn zu verlieren. Es kommt zu einem Streit, an dessen Ende Karin grußlos wegrennt. Nachdem Schäfer das Probetraining erfolgreich absolviert, ist der Weg zur Vertragsunterzeichnung frei. Als der Kontrakt fixiert werden soll, kommt heraus, dass er nur als Amateur und nicht als Profi unter Vertag genommen werden soll. Dies entspricht zwar nicht den Vorstellungen des Nachwuchskickers, aber letztendlich überwiegt die Freude darüber, Mitglied eines Bundesligavereins zu sein und er unterschreibt. Nach einigen Trainingseinheiten versucht ein Teil der Mannschaft, den Trainingsfleiß von Schäfer zu bremsen, der damit die anderen etablierten Spieler kompromittiert. Er muss erkennen, dass es sehr schwer werden wird, sich in die Mannschaft zu spielen. Er beschließt daraufhin, die ihm vom Verein vermittelte Ausbildungsstelle aufzugeben, um das volle Trainingsprogramm mit der Mannschaft absolvieren zu können. Schäfer hat die Hoffnung, so in das Team zu rutschen und findet in Trainer Wollschläger auch einen Fürsprecher. Dieser möchte mit dem jungen und ehrgeizigen Talent die arrivierten Spieler zu besseren Leistungen zu treiben. In einem Vorbereitungsspiel kommt Schäfer zu seinem ersten Einsatz für die Borussia, doch es stellt sich keine große Freude ein, da er die Kameradschaft in der Mannschaft vermisst und sich alleine fühlt. Am ersten Spieltag wird er eingewechselt und gibt die Vorlage zum siegbringenden Tor. Im übernächsten Spiel verschuldet er allerdings durch ein Foul im Strafraum die Niederlage der Borussia und er bekommt den geballten Zorn seiner Mannschaftskollegen zu spüren. Vorstand und Team verlangen, dass er aus der Mannschaft genommen wird und der Trainer stützt ihn nur sehr halbherzig. Vor dem nächsten Training kommt es wegen Schäfers spielentscheidenden Fehlers zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf er seinen Teamkollegen Lauterbach niederschlägt. Anschließend flüchtet Schäfer vom Trainingsgelände. Er versteckt sich in einem Dorf, in dem die Borussia ein Vorbereitungsspiel bestritten hat. Lauterbach weiß zwar über seinen Aufenthaltsort Bescheid, doch er gibt die Information nicht an den Verein weiter. Niemand soll von der Schlägerei erfahren, da auch er sonst Sanktionen des Vorstandes befürchten muss. Nach einigen Tagen macht sich der Spieler Robert Monschau, der Schäfer einige Male nach dem Training nach Hause gefahren hat, auf die Suche nach seinem Mannschaftskollegen. Er findet ihn in der Dorfkneipe und Schäfer erzählt ihm von der Schlägerei, und dass er sich allein gelassen und ungerecht behandelt fühlt. Monschau redet dem jungen Mann gut zu und bringt ihn zurück in die Stadt. Schäfer wird vom Vereinsvorstand zu einem Gespräch zitiert, in dem er sein Verhalten rechtfertigen soll. Er berichtet dem Vorstand über den Streit mit Lauterbach und das ablehnende Verhalten der etablierten Spieler ihm gegenüber. Als Konsequenz aus der Angelegenheit wird Lauterbach lediglich das Kapitänsamt entzogen. Schäfer hingegen soll vorerst aus der Bundesligamannschaft ausgeschlossen werden, seine Lehre beenden und nur noch mit den Amateuren trainieren. Dies lehnt er jedoch ab und teilt dem verblüfften Vorstand mit, dass er stattdessen wieder in sein Heimatdorf zurückkehren wird.

8. 2. 2 Einordnung in einen Aufbaumuster-Typ

Der Roman Fußball ist unser Leben lässt sich dem Aufbaumuster-Typ Kasus I zuordnen. Der Protagonist Franz Schäfer ist der Dreh- und Angelpunkt seines Teams und auch der Torschützenkönig. Wenn es für die Mannschaft einmal nicht läuft, wendet sich der Trainer an ihn:„Schieß ein Tor, Franz.“[657] Es ist auch zu einem großen Teil sein Verdienst, dass der SV Höhe um die Deutsche Jugendmeisterschaft mitspielt. „Einen besseren Linksaußen in seinem Alter als ihn gab es nicht.“[658] Schäfer bringt zwar gute Voraussetzungen mit, doch es ist trotzdem überraschend, dass er das Angebot eines Bundesligisten erhält. Ihm eröffnet sich mit nur 17 Jahren die Chance von einem Dorfklub zu einer Profimannschaft zu wechseln. Schäfer symbolisiert also den klassischen Aufsteiger und weiß die Einladung zu einem Probetraining bei der Borussia richtig einzuschätzen. „Er fühlte nur die Bedeutung dieses Anrufs, das Besondere, das ihm dadurch widerfuhr.“[659]

Typisch für diesen Aufbaumustertyp ist, dass Schäfer sich zwischen zwei unterschiedlichen Normsystemen bewegt. In diesem Fall sind das der Amateur- und der Profifußball. Beide Systeme haben unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten. Der Amateurfußball bietet Schäfer die Möglichkeit, sich auf seine berufliche Ausbildung zu konzentrieren und nebenher noch seiner großen Leidenschaft nachzugehen. Er weiß diese Bedingungen, ebenso wie seine Teamkollegen, zu schätzen. „Für sie erfüllte sich hier schon der Traum ihres Lebens: ein Leben mit dem Ball am Fuß.“[660] Schäfer bereitet es Spaß, Tore für seine Mannschaft zu erzielen und gemeinsam mit seinen Teamgefährten Siege zu feiern.

„Eigentlich spielte er nur wegen dieses Gefühls Fußball, dieser Hochstimmung, in die ihn ein Torschuß versetzen konnte. Das konnte sich kein anderer, der nie Fußball gespielt, nie ein Tor geschossen hatte, gar nicht vorstellen. So etwas mußte man selbst erleben.“[661]

Er schätzt die Kameradschaft und die lockere Atmosphäre. Natürlich möchte man so viele Spiele wie möglich gewinnen, doch weil es nicht um die Existenz und das große Geld geht, lastet kein besonderer Druck auf den einzelnen Akteuren. Schäfer bleibt außerdem noch genug Zeit, um sich um seine Freundin Karin zu kümmern. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle. Sie bilden für ihn einen großen Rückhalt. Die Mutter beschreibt das gute Verhältnis: „Wir haben ein sehr schönes Familienleben. Franz ist unser Einzigster.“[662] Für Schäfer sind alle diese Dinge sehr wichtig und er braucht die Vertrautheit und die Harmonie. „Ohne dieses Gefühl würde er wahrscheinlich gar nicht spielen können.“[663]

Im Profifußball sind die Prioritäten anders gesetzt. Hier stehen nicht mehr Spaß und Kameradschaft im Vordergrund. Der Fußball wird zu einem Geschäft und in jedem Training und in jedem Spiel geht es für die Profis darum, den Arbeitsplatz zu sichern. Unter anderem wird dies am Kapitän der Borussia, Hennes Lauterbach, verdeutlicht. Er sieht sich selbst als „Geschäftsmann, Fußballer, Nationalspieler, Mitglied der städtischen Gesellschaft.“[664] Damit steht die Rangfolge fest. Bei den Profis kommt an erster Stelle das Geschäft und dann erst folgt der Fußball. Es ist auch nicht die Kameradschaft, die Lauterbach dazu bringt, Schäfer zu einem Probetraining bei der Borussia einzuladen. Er wittert einzig und allein seine Verdienstmöglichkeiten, falls sich das Talent bei der Borussia unterbringen ließe. „Das käme auch ihm selbst zugute. Er saß hier nämlich nicht aus lauter Liebe zu Franz Schäfer, er war nicht nur Fußballer, sondern auch Geschäftsmann.“[665] Von der ursprünglichen Begeisterung für das Spiel ist nicht mehr viel übrig geblieben. Der Fußball ist für die Profis nur noch ein Job wie jeder andere. „Man tut seine Arbeit und aus.“[666]

Als Schäfer das Angebot von der Borussia erhält, sieht er in erster Linie die Gelegenheit, Hobby und Beruf miteinander zu verknüpfen. Zwar soll er auch bei der Borussia seine Ausbildung zum Kaufmann fortsetzen, doch für ihn steht jetzt der Fußball an erster Stelle: „Ich muß meine Chance suchen.“[667] Der Fußballer in ihm kann sich das Angebot bei den Profis zu spielen nicht entgehen lassen. Er will sich beweisen, dass er auch mit den Besten mithalten kann. Seine Jugend und seine Unerfahrenheit lassen ihn dabei jedoch die Unterschiede zwischen den beiden Normsystemen Amateur- und Profifußball unterschätzen. Schäfer glaubt, dass die für ihn wichtigen Werte wie Aufrichtigkeit, Freundschaft und Kameradschaft auch im System Profifußball zählen und ihm die Freunde und die Heimat in einem gewissen Maß ersetzen können. Völlig unvoreingenommen startet er nämlich nicht in das Abenteuer Bundesliga. „Er konnte sich das Leben ohne Karin und ohne seine Umgebung gar nicht vorstellen.“[668] Zu diesem Zeitpunkt, als der Wechsel noch gar nicht vollzogen ist, zeichnet sich bereits die Konkurrenz zwischen den Systemen ab. Schäfer möchte zwar unter Profibedingungen spielen, doch die für ihn wichtigen Werte sollen dabei nicht  auf der Strecke bleiben. Konflikte mit einem Normsystem, in diesem Fall dem Profifußball, sind vorprogrammiert. Ein solcher Handlungsverlauf ist charakteristisch für den Aufbaumuster-Typ Kasus I.

Noch früher als erwartet kommt es dann zu einer ersten Konfrontation zwischen Schäfer und den Repräsentanten des Profifußballs. Bei der Vertragsunterzeichnung stellt sich nämlich heraus, dass der Bundesligist gar nicht beabsichtigt Schäfer einen Profivertrag zu geben. Er soll lediglich als Amateur unter Vertrag genommen werden. Dem jungen Mann wurde in den Vorgesprächen immer das Gefühl vermittelt, dass er als Profi eingeplant ist. Die Geschäftsleute auf Seiten des Vereins hatten hierbei auf die Unerfahrenheit des jungen Mannes gebaut und immer von einer vertraglichen Vereinbarung gesprochen. Man hatte Schäfer in dem guten Glauben gelassen dass es sich hierbei um einen Profivertrag handelt. Doch beim Vertragsabschluß wird er durch den Rechtsanwalt des Vereinsanwalt der Borussia über den feinen Unterschied aufgeklärt:

„Sie werden sich doch sicher erinnern, daß von einer vertraglichen Vereinbarung gesprochen wurde. [...] Wenn wir vorgehabt hätten, Ihnen einen Lizenzspielervertrag zu geben, wäre doch wohl auch von einem solchen Lizenzspielervertrag die Rede gewesen. Das ist doch klar, oder?“[669]  

Nur um sich keine Blöße zu geben unterschreibt Schäfer die vertragliche Vereinbarung. Bereits an diesem Punkt bekommt er die Unterschiedlichkeit der beiden Normsysteme zu spüren. Die Offenheit und die Ehrlichkeit, die er aus seinem Klub gewöhnt ist, gibt es bei der Borussia nicht.  Schäfer stellt sich hier zum ersten Mal die Frage, ob es richtig war, seinen alten Verein, seine Heimat und seine Freundin zu verlassen: „Dann hätte ich auch auf der Höh’ bleiben können. Der Kirschbaum zahlt den Senioren auch ganz schön was, und ich wär’ zu Hause, hätt’ das Theater mit Karin nicht, dann die Lehrstelle wechseln. Ich geb’ ja auch was auf.“[670]

Auch beim Training werden Schäfer die Unterschiede zwischen Amateur- und Profifußball vor Augen geführt und es kommt zu einer Konfrontation. Für ihn ist es völlig normal, bei den Übungseinheiten immer alles zu geben, während es einigen der älteren und einflussreichen Profis gelegentlich an der richtigen Einstellung mangelt. Aus diesem Grund ist ihnen der Trainingsfleiß, den Schäfer an den Tag legt, ein Dorn im Auge. Sie schicken daher den Mannschaftskapitän vor, um dem Neuling den Ehrgeiz auszutreiben: „Ist ja zum Kotzen, wie du dich manchmal ins Zeug legst. […] Es genügt, im Training so zu arbeiten wie wir alle.“[671] Schäfer ist eine solche Einstellung nicht gewöhnt und er ist auch nicht bereit, sie zu übernehmen. Er möchte sich durch gute Trainingsleistungen für einen Platz in der ersten Elf empfehlen und begreift nicht, warum er weniger intensiv trainieren soll: „Mensch, was soll ich denn hier, wenn ich nicht alles zeigen darf, was ich auf Lager habe?“[672] Der Grund wird Schäfer dann aber schnell plausibel gemacht, denn einen Teamkollegen stört sein Trainingsfleiß ganz besonders. Der etatmäßige Linksaußen Backe Wangenmüller, bisher eine der tragenden Säulen des Teams, sieht in Schäfer einen Konkurrenten und fürchtet um seinen Stammplatz. Anstatt sich aber einem fairen Kampf um die Position im Team zu stellen, macht Wangenmüller von seiner Machtposition in der Mannschaft Gebrauch und droht seinem jungen Konkurrenten mit Schwierigkeiten, falls der ihm weiter den Stammplatz durch gute Trainingsleistungen streitig macht: „Nur `ne Frage, Kleiner: du willst doch bestimmt keinen Ärger haben?“[673] Schäfer ist ein solches Verhalten unter Mannschaftskameraden fremd. Er reagiert empört und kann nicht glauben, dass sein Teamkollege ihm droht. „Das durfte es doch in einer Mannschaft gar nicht geben: da wurde ihm doch tatsächlich gedroht, da wurde ihm empfohlen, seine Chance einfach in den Wind zu schlagen.“[674] Erneut muss Schäfer feststellen, dass erhebliche Unterschiede zwischen den Normsystemen Amateur- und Profifußball bestehen.

„Freundschaften gab es unter den Kollegen nicht.“[675] Stattdessen herrschen Neid und Missgunst. Das sind Dinge, die ihm auf dem Fußballplatz bisher fremd waren und sich nicht mit seinen Wertvorstellungen in Einklang bringen lassen.

Auf den Trainer Max „Iwan“ Wollschläger als Regulativ darf Schäfer auch nicht setzen, denn der hat seinen eigenen Pläne mit ihm. Vertrauen und Ehrlichkeit, wie er es von seinem Coach beim SV Höhe gewohnt ist, wird ihm vom Borussen-Trainer  nicht entgegengebracht. Wie fast alle Mitglieder des Vereins, ist auch der Trainer in erster Linie ein Geschäftsmann und darum bemüht, seine Position im Verein zu stärken bzw. seinen Arbeitsplatz zu sichern. Dazu benötigt er Siege und die sind momentan nicht gewährleistet, da einige seiner routinierten Spieler das letzte Engagement vermissen lassen. Schäfer kommt ihm bei seinen Bemühungen, den satten Stars wieder Beine zu machen, gerade recht. Wollschläger stellt dem jungen Talent mittelfristig einen Platz in der Mannschaft in Aussicht: „Du bringst alles, hast du mich verstanden, alles und noch mehr, Kleiner. […] Ich will Dir nicht zuviel versprechen, aber ich wird’ dich im Auge behalten.“[676] Schäfer ist glücklich über das vermeintliche Vertrauen, das der Trainer in ihn setzt und sieht sich auf dem richtigen Weg. Doch die Versprechungen des Trainers sind nicht ehrlich gemeint. Wollschläger hat mit dem Neuzugang ganz andere Dinge vor.

„Jetzt aber hatte er mit ihm ganz andere Pläne. So ein junger Spund in der Mannschaft konnte ungemein belebend wirken, vor allem für die vielen älteren Herren, die alle ihren Lorbeer als Ballast mit sich rumschleppten, um sich ständig darauf niederzulassen. Schon der Anblick eines solchen jungen Spielers genügte manchmal, sie auf die Beine und auf Trab zu bringen. […] Genauso hatte er es sich vorgestellt.“[677]      

Schäfer ist fest davon überzeugt, dass er sich mit seinen Tugenden und der Unterstützung des Trainers in der Mannschaft durchsetzen kann. Erst spät erkennt er, dass er auch hier zu sehr auf die Aufrichtigkeit vertraut hat, die ihm sein bisheriges Umfeld entgegengebrachte. Während des letzten Gesprächs mit dem Vereinspräsidium, das aufgrund der Schlägerei mit Lauterbach und seines unentschuldigten Fehlens beim Training anberaumt wurde, muss Schäfer erkennen, dass Wollschläger nicht ehrlich zu ihm war. Der Trainer brauchte ihn nur solange, bis sein etablierter Linksaußen wieder mit der richtigen Einstellung in die Spiele ging. „Und Wollschläger erst, der »Iwan«: ausgenutzt hatte er ihn, für seine Zwecke hatte er ihn eingespannt, um dem Wangenmüller Beine zu machen; dafür war er gerade gut genug gewesen. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen.“[678]

Als Schäfer bemerkt, dass auch der Trainer nicht hinter ihm steht, fällt die Entscheidung gegen das Normsystem Profifußball. Er muss erkennen, dass seine Tugenden wie beispielsweise Fairness, Fleiß und Ehrlichkeit in dieser Mannschaft nicht gefragt sind. Schäfer beschließt, wieder in seine Heimat zurückzukehren. „Eine Art Sehnsucht überfiel ihn, die Sehnsucht nach dem überschaubaren Leben auf seinem Dorf.“[679] Der junge Mann teilt seine Entscheidung dem überraschten Präsidium mit und beschließt, das Leben im Normsystem Profifußball schon am nächsten Tag zu beenden. „Morgen wäre er zu Hause, morgen sähe alles wieder anders aus, morgen wäre er da, wo er hingehörte.“[680] Die für den Aufbaumustertyp Kasus I typische Entscheidung zwischen zwei Normsystemen ist gefallen. Schäfer bekennt sich zum Amateurfußball.

8. 2. 3 Basis-Interpretation des Textes

Klas Ewert Everwyn macht mit seinem Roman Fußball ist unser Leben auf die Schattenseiten des Profifußballs aufmerksam. Der Autor hat aufgrund seiner Tätigkeit als Leiter des Sportamtes der Stadt Neuss[681] Kenntnisse über die Strukturen des Amateur- und Profisports. Ewert Everwyn weiß also, welche Mechanismen in der Welt des realen Sports greifen.

Die Konzeption des Textes besteht aus einer Gegenüberstellung der Werte, die aus Autorensicht den Amateur- und den Profifußball prägen. Es soll auf einer fiktiven Ebene verdeutlicht werden, dass die Tugenden eines Amateurs nicht mehr ausreichen, um sich in der heutigen Zeit im „Haifischbecken“ des Profisports durchzusetzen. Wenn man sich den Gepflogenheiten der Profis nicht anpassen will, bleibt aus Sicht des Verfassers nur die Möglichkeit, den Sport auf der Amateurebene zu betreiben und einen „normalen“ Beruf auszuüben.

In seinem Buch schildert Ewert Everwyn den Versuch des vielversprechenden Amateurtalents Franz Schäfer, sich mit seinen Tugenden wie Ehrgeiz und Aufrichtigkeit in einem Profiverein durchzusetzen. Er zeigt auf, dass diese Tugenden für dieses Vorhaben nicht ausreichen. Andere, fragwürdige Qualitäten sind gefragt und die werden ausführlich geschildert. Hierzu dienen einige Spieler und die Vorstandsmitglieder des Fußballbundesligisten Borussia, die diese Eigenschaften verkörpern. An ihnen zeigt Ewert Everwyn, dass der Sport auf höherer Ebene zu einem Geschäft und einem Intrigenspiel verkommen kann. Der Kapitän der Mannschaft, Hennes Lauterbach, steht hier exemplarisch für den Typ von Fußballprofi, der nicht mehr die Interessen der Mannschaft und des Vereins im Auge hat. Die eigenen Belange stehen bei ihm ganz klar im Vordergrund. Eine charakterliche Einschätzung, vorgenommen durch den Protagonisten Franz Schäfer, unterstreicht dies deutlich: „Und wenn er der Meinung gewesen war, er sei Hennes Lauterbachs liebstes Kind, weil er als seine Entdeckung galt, so sah er sich bald in seiner Meinung getäuscht. Hennes kannte nur ein liebes Kind, und das war er selbst.“[682] Der Sport steht für Lauterbach nicht mehr im Vordergrund. Fußball dient hier nur noch als Grundlage, um möglichst viel Geld zu verdienen. Schäfer kommt ihm da gerade recht. Als er seinem Verein zu einer Verpflichtung des jungen Talents rät, hat er dabei keineswegs eine Verbesserung der sportlichen Situation im Sinn. Lauterbach interessiert nur die Vermittlungsgebühr, die er bei einem Vertragsabschluss kassiert. Wenn es um Geld geht, muss der sportliche Erfolg der Mannschaft schon einmal hintenanstehen. Als Schäfer nämlich zu gut zu werden droht, sieht Lauterbach seinen Platz in der ersten Elf und somit auch seine Auflauf- und Siegprämien gefährdet. Er bringt einige Kollegen, deren Platz in der Stammformation ebenfalls gefährdet ist, gegen Schäfer auf und setzt alle Hebel in Bewegung, um ihm den Weg in das Team zu verbauen.

„Schäfer wollten sie nicht, weil er zu jung war und zu besessen. Dem wollten sie die Hörner erst gar nicht wachsen lassen, damit er sie sich abstieße. Obwohl Schäfer Lauterbachs Mann, jedenfalls von ihm herbeigeschafft worden war. Aber daran hatte das raffinierte »Ohr« [so lautet der Spitzname Lauterbachs] nur verdient. Jetzt war es ihm gleichgültig, jetzt versuchte er, seine Grenzen abzustecken und zu verteidigen.“[683]           

Der in Schäfers Amateurklub SV Höhe durchaus noch vorhandene Teamgeist, der beispielsweise durch das Zusammensitzen der Teamkameraden nach den Spielen  dokumentiert wird, zählt ganz offensichtlich im Profiverein nicht mehr. Everwyn zeigt auf, dass Egoismus die Stelle von Kameradschaft im bezahlten Fußball einnimmt. Die eigenen, vorwiegend finanziellen, Interessen stehen im Mittelpunkt. Als Schäfer in seinem zweiten Bundesligaspiel nach einer Provokation ein elfmeterwürdiges Foul begeht, das die Niederlage der Borussia einleitet, trifft ihn der geballte Zorn der Mannschaft. Allerdings sind die Kollegen nicht einmal wegen der sportlichen Niederlage erbost. Die entgangene Punktprämie ist es, die sie zu übertriebener Kritik an dem jungen Mann veranlasst: „Uns um unsere Prämie gebracht hast du, du Armleuchter, kapier’s endlich.“[684] Das verlorene Spiel ist Nebensache, der „Kameradendiebstahl“[685] ist es, der die Kicker umtreibt und Schäfer noch unbeliebter macht. Erst werden sie durch seinen Trainingseifer und seine Leistungsbereitschaft bloßgestellt, und jetzt geht es ihnen auch noch an das Geld. Damit so etwas nicht noch einmal geschieht und man endlich auch wieder so trainieren kann, wie man es gewohnt ist, wird Schäfers Rausschmiss aus dem Team forciert. „Weggeschmissen hatte man ihn, abseits stehen lassen. […] Hier zählte nur noch das Geschäft! Keine Kameradschaft, nicht mal eine Kollegenschaft gab es hier.“[686] Schäfer ist jedoch nicht bereit, seine Wertvorstellungen für die „Herren Profis“ über Bord zu werfen. Eine „Anpassung an das Gewünschte“[687] kommt für ihn nicht in Frage.        

Der Autor beschränkt seine Kritik am Profigeschäft aber keineswegs nur auf die Spielerebene. Auch die Vereinsführung wird als profitsüchtig und unaufrichtig dargestellt. Der sportliche Erfolg des Vereins steht auch hier nicht mehr im Vordergrund. Die Vorstandmitglieder sind [688]„allesamt keine Sportler, allesamt Leute mit ganz anderen Ambitionen, irgendwie hereingeweht von Macht und Interessen, von Industrie und Politik.“ Gesellschaftliches Ansehen und geschäftliche Belange stehen im Vordergrund. Ewert Everwyn streicht auch hier wieder die Gegensätzlichkeit zwischen Profis und Amateuren heraus. Während der Präsident des SV Höhe sich noch um die Spieler bemüht und seine Mannschaft „auf Kosten des Vereins […] zwei Wochen Urlaub machen durfte“[689], suchen die Vorsitzenden des Profivereins hauptsächlich den eigenen Vorteil. „Natürlich waren sie alle am FC Borussia interessiert, auch sportlich. Aber auseinander halten konnten sie Geschäft, Sport und Politik nicht.“[690]

Die zweifelhaften Geschäftpraktiken bekommt auch der sportliche Held im Roman zu spüren. Franz Schäfer wird unter falschen Voraussetzungen zum Verein gelockt. Anstatt des in Aussicht gestellten Lizenzspielervertrages wird ihm lediglich eine vertragliche Vereinbarung vorgelegt. Im Vorfeld war Schäfer von Seiten des Vereins stets suggeriert worden, dass er als Profi eingeplant sei. Zwar war am Rande der Vorgespräche von einer vertraglichen Vereinbarung die Rede, doch hier bauten die Geschäftsleute der Borussia ganz offensichtlich auf den Umstand, dass dem 17jährigen Franz Schäfer der Unterschied zwischen den beiden Vertragsformen unbekannt ist. Der Unterschied wird Schäfer erst durch den Rechtsanwalt des Klubs erläutert und es wird so getan, als ob die Angelegenheit auch ihm hätte klar sein müssen. Natürlich war sie es nicht. Im Vorfeld wurden die Vertragsmodalitäten verschleiert, weil man den jungen Mann ja auch hätte abschrecken können. „Sie hatten ihn regelrecht überfahren.“[691]

Ewert Everwyn geht bei der Darstellung der Machenschaften des Vorstands noch einen Schritt weiter. Wenn es im eigenen und im Interesse des Vereins ist, wird auch schon einmal ein Talent wie Franz Schäfer verheizt. Als der Trainer die Neuverpflichtung nur dazu benutzen will, um Druck auf seine Stars auszuüben, wird das vom Vorstand ohne Bedenken akzeptiert: „»Was die Spieler angeht, haben Sie die entsprechenden Befugnisse.«“[692] Die Abneigung des Autors gegenüber dieser Vorgehensweise wird dadurch verdeutlicht, dass er seinen Protagonisten das Ränkespiel nicht lange mitmachen lässt. Schäfer durchschaut die Sache und macht dies im Gespräch mit dem Präsidium auch deutlich: „»Nur ausgenutzt habt ihr mich, und wenn ich nicht höllisch aufpasse, macht ihr mich auch noch kaputt. Da geh’ ich lieber nach Hause.«“[693] An dieser Stelle tritt noch einmal deutlich die Einstellung des Autors zu Tage. In Schäfers Aussage liegt ein eindeutiges Bekenntnis zu den Werten des Amateursports und gegen den Profisport mit seinen Auswüchsen.

Dass Vereinsvorstände und Trainer von Fußballbundesligisten den einen oder anderen Nachwuchsspieler tatsächlich als Motivationshilfe für ihre etablierten Kräfte benutzen, zeigt ein kleiner Exkurs in die Realität. Benjamin Auer, „Deutschlands vielleicht größtes Sturmtalent“[694] wechselte vor der Saison 2001/2002 aus der zweiten Liga zum Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Dort hatte er auf seiner Position einen „guten, aber alternden Sturmführer namens Arie van Lent vor der Nase“[695] Auer kam im Verlauf der Saison zu ganzen acht Einsätzen, während seine Konkurrent van Lent in achtundzwanzig Spielen auflief und dabei elf Tore erzielte. Trainer Hans Meyer hatte sein Ziel damit erreicht. Den heißen Atem des Nachwuchsspielers im Nacken spürend, lieferte van Lent eine große Saison im Trikot von Borussia Mönchengladbach ab. Vor der aktuellen Spielzeit forderte Auer von seinem Trainer mehr Einsätze, die Hans Meyer ihm aber keinesfalls garantieren wollte. Im Gegenteil: Der Borussentrainer kündigte an, dass Auer in der nächsten Zeit erst gar nicht auf weitere Einsätze zu hoffen bräuchte und verpflichtete obendrein noch den belgischen Stürmer Joris van Hout. Auer kapitulierte und erkannte die Zeichen der Zeit. Das Ziel, zu „spielen und zwar so viel wie möglich“[696], würde er bei der Borussia nicht erreichen können. Sein Manager kommentierte die Vorgänge rundum den traditionsreichen Mönchengladbacher Bökelberg wie folgt: „Es ist die Zeit gekommen, wehmütig mit dem Taschentuch zu winken und Adieu zu sagen. Leb wohl, lieber ‚Benni’. Du wirst abgeschoben, von gewissenlosen Vereinsfunktionären und von heute auf morgen.“[697] Ende August 2002 wechselte Benjamin Auer dann völlig frustriert zu Mainz 05, einem Zweitligisten. Dort ist er Stammspieler.

Aufgrund der bereits oben erwähnten früheren Tätigkeit des Autors, kann davon ausgegangen werden, dass der Sport eine nicht unwesentliche Bedeutung für ihn hat. Mit seinem Buch möchte er sich aber ganz offensichtlich nicht in die lange Liste derer einreihen, die dem Profisport und speziell dem Massenspektakel Profifußball relativ unkritisch  gegenüberstehen.

Ewert Everwyn ist bei seiner Darstellung des Sports an keinerlei Vorgaben darüber gebunden, wie er ihn in seinem Werk darzustellen hat. Es gibt keinerlei ideologische oder politische Konventionen, die ihm vorschreiben, ob das Thema kritisch oder unkritisch darstellt werden soll. Die dem Buch zugrunde liegende Literaturauffassung beinhaltet die Absicht, Missstände aufzuzeigen, ein warnendes Beispiel zu geben und eine Lösungsmöglichkeit anzubieten. So benutzt der Autor den in Deutschland äußerst populären Fußball als eine Art Plattform, um den Profisport einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Er deckt einige Schattenseiten auf, denen in der allgemeinen Begeisterung nicht immer Beachtung geschenkt wird. Sein Protagonist Franz Schäfer bekommt es im Verlauf der Handlung mit Lügnern, Intriganten und Geschäftemachern zu tun. Angesichts der immer größer werdenden Bedeutung des Sports in der heutigen Gesellschaft soll mit Hilfe dieses Buches auch eine Warnung ausgesprochen werden. Nicht alles, was den professionellen Sport in der Gegenwart ausmacht, ist positiv. Da es sich bei Fußball ist unser Leben um ein Jugendbuch handelt, soll den Heranwachsenden vermittelt werden, dass der Beruf des Profifußballers nicht zwangsläufig zu Ruhm und Ehre führt. Das Erlernen eines „normalen“ Berufs und  Sport als Ausgleich bzw. Hobby werden im Buch als gleichwertige bzw. bessere Alternative dargestellt. Schäfer wählt schlussendlich auch diesen Weg. Er ist nicht bereit, sich durch den Profisport verbiegen zu lassen und von Prinzipien wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit abzurücken. Der Protagonist entscheidet sich für den Fußball als Amateur- bzw. Freizeitsport und für eine Ausbildung zum Kaufmann. „Man brauchte nicht unbedingt ein Bundesligakicker zu sein, um ein großer Fußballspieler zu werden.“[698]

Der Autor macht mit seinem Buch ebenfalls darauf aufmerksam, dass das Ursprüngliche des Sports im Profibereich verloren zu gehen droht. Mit seiner Darstellung des Protagonisten Franz Schäfer verdeutlicht Ewert Everwyn, welche Eigenschaften er für wertvoll und erstrebenswert hält. Häufig ist von Werten wie „Fleiß und Ausdauer und einer gehörigen Portion Ehrgeiz“[699] die Rede. Diese Tugenden kennzeichnen das Wesen des Protagonisten. Auch Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit werden durch Franz Schäfer symbolisiert. Die genannten Eigenschaften spielen im Überzeugungssystem des Autors ganz offensichtlich eine wichtige Rolle. Es wird deutlich, dass diese Charakterzüge auch im Bereich des Profisports ausreichen sollten, um den Durchbruch zu schaffen und erfolgreich zu sein. Das dies nicht immer so ist, wird vom Autor kritisch gesehen und kommt durch seine negative Darstellung des Profivereins zum Ausdruck.  Einem Teil der Mannschaft und dem Vorstand wird eine „Geschäftmacher- und Intriganten-Mentalität“[700] zugesprochen. Es wird deutlich, dass solche Dinge, die aus Ewert Everwyns Sicht Teile des professionellen Sports beherrschen, zu verurteilen sind.

Die negative Darstellung des Profisports kann im Umkehrschluss als ein Bekenntnis zu den Werten des Amateursports gedeutet werden. Die dort herrschenden Verhältnisse und Wertvorstellungen sagen dem Autor offensichtlich mehr zu, als die beschriebenen Praktiken im Profibereich. Ewert Everwyn vertritt in seinem Buch also die Überzeugung, dass der Sport in seiner ursprünglichen Form momentan am ehesten auf der Amateurebene anzutreffen ist. Die professionelle Ausübung von Sport verlangt aus seiner Sicht die Ausprägung zu vieler negativer Wesenszüge. Die charakterliche Strukturierung von Franz Schäfer bringt zum Ausdruck, wie Ewert Everwyn sich einen sportlichen Helden vorstellt. Mit seinem Roman zeigt er den Lesern gleichzeitig, dass sich der Profisport gegenwärtig auf einem falschen Weg befindet. Aus seiner Sicht muss es das Ziel sein, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich wieder mehr Sportler mit den Qualitäten eines Franz Schäfer in der Profiszene etablieren können.



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Fußnoten

[657] Ewert Everwyn, Klas: Fußball ist unser Leben. Arena- Verlag Georg Popp, Würzburg 1978, S. 16.

[658] Ebd., S. 11.

[659] Ebd., S. 7.

[660] Ebd., S. 24.

[661] Ebd., S. 21f.

[662] Ebd., S. 32.

[663] Ebd., S. 18.

[664] Ebd., S. 28.

[665] Ebd., S. 34.

[666] Ebd., S. 60.

[667] Ebd., S. 15f.

[668] Ebd., S. 24f.

[669] Ebd., S. 50.

[670] Ebd., S. 51.

[671] Ebd., S. 56.

[672] Ebd., S. 59.

[673] Ebd., S. 86.

[674] Ebd., S. 88.

[675] Ebd., S. 58.

[676] Ebd., S. 76.

[677] Ebd., S. 78.

[678] Ebd., S. 181.

[679] Ebd., S. 181.

[680] Ebd., S. 184.

[681] Quelle: Kurzbiografie des Autors, gefunden im Internet: http://www.wlb-unna.de/autorenDB.

[682]Ewert Everwyn, Klas (1978): Fußball ist unser Leben, S. 58.

[683] Ebd., S. 86.

[684] Ebd., S. 121.

[685] Ebd., S. 120.

[686] Ebd., S. 181.

[687] Ebd., S. 59.

[688] Ebd., S. 77.

[689] Ebd., S. 29.

[690] Ebd., S. 77.

[691] Ebd., S. 54.

[692] Ebd., S. 81.

[693] Ebd., S. 183.

[694] Quelle: http://www.sport1.de.

[695] Quelle: http://magazin.torfabrik.de.

[696] Ebd.

[697] Ebd.

[698] Ewert Everwyn, Klas (1978): Fußball ist unser Leben, S.182.

[699] Ebd., S. 54.

[700] Ebd., S. 85.



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