Dr. Elfriede Schmitz-Keil

1943                   geb. in Densborn

1963                  Abitur

1963-68              Studium der Germanistik, Philosophie und Geographie an der Rheinischen Friedrich Wilhelm Universität    Bonn

1970-1990           verantwortlich für Lehrerausbildung am Studienseminar Düsseldorf

seit 1990            Direktorin des Erzbischöflichen Gymnasiums Marienberg, Neuss.

  

Kurswechsel - Probleme des deutschen Schulsystems und notwendige Korrekturen

TIMSS und die PISA-Studie haben die Schwächen des deutschen Schulsystems im internationalen Vergleich deutlich herausgestellt. Zahlreiche bildungs- und gesellschaftspolitische Fehlentscheidungen haben zu einer defizitären Lernkultur geführt.

Während die Schule mit immer neuen Aufgaben überhäuft wird, die von ihrer zentralen Aufgabe ablenken, vernachlässigen immer mehr Eltern ihre erzieherischen Pflichten in der Hoffnung, die Schule könnte diese erfüllen.

Über einen langen Zeitraum hin wurde Leistung diffamiert, wurde eine notwendige Anstrengungsbereitschaft zu wenig
gefordert und gefördert. Seit den siebziger Jahren entwickelte sich die Schule zu einem Erprobungsplatz ideologischer Richtungskämpfe.

Ein deutlicher Kurswechsel tut Not !

Schule und Eltern müssen eine neue Erziehungspartnerschaft eingehen, gemeinsam Erziehungsziele bestimmen und verfolgen. Nicht in der Ganztagsbetreuung der Kinder, sondern in einer eng abgestimmten Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus liegt die Chance begründet, eine neue Einstellung zum Lernen, zur Bildung und Erziehung zu erreichen. Nicht außerunterrichtliche Aktionen, sondern der erziehende Unterricht, der unterschiedliche Begabungen im Blick behält, muss wieder in das Zentrum der Schule gerückt werden. Fundierte Fach- und Methodenkenntnisse ermöglichen allein das Verstehen fächerübergreifender Zusammenhänge, entwickeln Transferfähigkeit und Bewertungskompetenz. Nur wenn die Schule die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, die jungen Menschen eine optimale Partizipation am beruflichen, politischen und kulturellen Leben ermöglicht, können soziale Nachteile ausgeglichen und Ausländerkinder integriert werden.