Leitfaden für die Erstellung von Hausarbeiten

 

1. Organisatorisches

Das Thema der Hausarbeit ist mit dem Dozenten/der Dozentin abzusprechen. Während der Erstellung sollten Sie unbedingt das Beratungsangebot der Lehrenden wahrnehmen und Rücksprache mit dem Dozenten/der Dozentin halten. Einmal getroffene Vorabsprachen müssen eingehalten werden! Wichtig ist die termingerechte Abgabe der Hausarbeiten - in vielen Fällen handelt es sich dabei um Modulabschlussprüfungen im Bachelorstudiengang; wird eine Hausarbeit hier nicht pünktlich eingereicht, gilt die Prüfung als nicht bestanden.

 

2. Gestaltung der Arbeit

2.1 Allgemeine Form

Papierformat ist generell DIN A 4. An den Rändern links und rechts wird ein Abstand von ca. 3 cm frei gelassen; oben und unten beträgt der Abstand ca. 2,5 cm. Die Schriftgröße sollte der Größe von Times New Roman 12 für den Text und Times New Roman 10 für Fußnoten/Anmerkungen entsprechen. Der Zeilenabstand sollte 1,5 betragen. Generell gilt, dass die Arbeit gut lesbar und ansprechend gestaltet werden sollte.

 

2.1  Titelblatt

Das Titelblatt sollte folgende Angaben in übersichtlich gestalteter Form enthalten:

 

 

2.2  Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben der Kapitel

Das Inhaltsverzeichnis folgt auf das Deckblatt und ist die erste Seite der Arbeit, die eine Seitenzahl (2) erhält. Unter einer entsprechenden Überschrift („Inhalt“, „Inhaltsverzeichnis“ o.ä.) folgt eine Aufstellung aller Kapitel und Unterkapitel mit entsprechender Nummerierung, die mit den Überschriften in der Arbeit übereinstimmen müssen. Im Inhaltsverzeichnis sind die Seitenzahlen (jeweils nur die erste Seite!) für alle aufgeführten Kapitel anzugeben.

 

Beispiel:

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: manga im heutigen Japan                                                                       S. 1

2. Historischer Hintergrund: Entstehung und Entwicklung des manga                      S. 2

3. Der ‚Gott des manga’: Tezuka Ôsamu                                                                     S. 4

4. Besonderheiten in Tezukas story-manga                                                                S. 5

    4.1 Stilistische Merkmale                                                                                           S. 5

    4.2 Themen und Motive                                                                                              S. 6

          4.2.1 Erwachsenwerdung                                                                                    S. 8

          4.2.2 Die Außenseiterthematik                                                                           S. 10

5. Resümee                                                                                                                     S. 12

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2.3  Sinnvolle Strukturierung in Kapitel und Unterkapitel

Hausarbeiten sollen klar strukturiert und entsprechend in Kapitel und weitere Unterkapitel eingeteilt sein. Jeder einzelne Punkt und Unterpunkt muss nummeriert werden. Die Nummerierung soll dabei deutlich machen, wie die einzelnen Teile miteinander zusammenhängen. Erhält ein Oberkapitel beispielsweise die Zahl 1, so sind die entsprechenden Unterpunkte dazu mit 1.1, 1.2, 1.3 usw. zu kennzeichnen. Auf diese Weise kann z.B. folgende Struktur entstehen:

 

Beispiel:

1.         Einleitung

2.         Historischer Hintergrund: Die bushi

            2.1 Die Etablierung der bushi in der Kamakura-Zeit

            2.2 Die bushi in der Edo-Zeit

                  2.2.1 Gesellschaftlicher Status

                  2.2.2 Politische Macht

                  2.2.3 Familienstrukturen

                  2.2.4 Die Tugenden des bushidô

3.         Bushidô und die Arbeitsmoral des modernen sararîman

            3.1 Hierarchische Beziehungen

            3.2 Bindung an die Firma

            3.3 Pflicht und Ehre

            3.4 Karôshi

4.         Resümee

 

Eine noch weitere Unterteilung, die mit einer vierstelligen Kapitelzahl (z.B.: 3.2.2.5) angegeben werden müsste, versucht man wegen der Übersichtlichkeit weitestgehend zu vermeiden.

 

2.4  Aufbau/Argumentationsverlauf

In der Hausarbeit soll eine interessante/relevante Fragestellung entwickelt werden, mit der dann im Hauptteil eine detaillierte Auseinandersetzung erfolgt. Dabei soll die Gliederung schlüssig und die Argumentation klar nachvollziehbar sein. Üblich ist eine Grobeinteilung nach dem Muster „Einleitung - Hauptteil - Schluss“.

In der Einleitung sollte in das allgemeine Thema eingeführt, eine Fragestellung, ein Problem oder eine These formuliert, die Relevanz des gewählten Themas erklärt und kurz auf die Vorgehensweise bzw. den Aufbau der Arbeit eingegangen werden.

Im Hauptteil soll eine Ausarbeitung des Themas erfolgen. Wichtig ist dabei die eigene Argumentation; es genügt nicht, lediglich die gelesenen Texte zu paraphrasieren. Es soll eine kritische Auseinandersetzung mit den vorhandenen Informationsquellen erfolgen, so dass Sie daraus Ihre eigenen Schlüsse ziehen können.

Im Schlussteil werden die wichtigsten Punkte/Ergebnisse zusammengefasst, eine abschließende Stellungnahme abgegeben, die in der Einleitung formulierte Fragestellung beantwortet oder eine eigenständige Bewertung des referierten Materials formuliert. Der Schluss kann auch einen Ausblick enthalten.

 

2.5 Absatzgestaltung

Absätze, die ja zusammenhängende Sinneinheiten darstellen, sind kenntlich zu machen; üblicherweise wird dabei jeweils die erste Zeile eines neuen Absatzes eingerückt (z.B. mit TAB) oder eine Leerzeile zwischen den Absätzen ohne weitere Einrückung eingefügt.

 

2.6 Literaturverzeichnis (unter Beachtung formaler Kriterien)

Alle angemerkten/verwendeten Quellen  (sowohl Primärquellen als auch Sekundärliteratur)

müssen am Ende der Arbeit in einer Literaturliste aufgeführt werden. Dieses Literaturverzeichnis ist alphabetisch nach den Nachnamen der Autor/inn/en zu ordnen. Prinzipiell sind folgende Angaben zu machen:

 

Bücher:

Autornachname, Vorname (Erscheinungsjahr). Buchtitel. Erscheinungsort: Verlag.

 

Zeitschriftenartikel:

Autornachname, Vorname (Erscheinungsjahr): „Titel des Artikels“. In: Titel der Zeitschrift. Band, Nummer. Seitenzahlen.

 

Kapitel/Aufsätze in Sammelbänden:

Autornachname, Vorname (Erscheinungsjahr): „Titel des Artikels“. In: Nachname, Vorname des Herausgebers (Hg.). Buchtitel. Erscheinungsort: Verlag. Seitenzahlen.

 

Websites:

Autornachname, Vorname oder Organisation (ggf. Erscheinungsjahr): „Titel“, http/www. ... [Stand: Datum der Abfrage].

 

2.7 Ggf. Glossar der japanischen Begriffe

In manchen Fällen ist es sinnvoll, der Arbeit am Schluss ein Glossar beizufügen, in dem alle verwendeten (japanischen) Fachbegriffe alphabetisch aufgeführt und kurz erklärt werden.

 

2.8 Seitenzahlen

Die Seiten der Hausarbeit sind durchgehend zu nummerieren, beginnend mit dem Inhaltsverzeichnis (das Titelblatt erhält keine Seitenzahl, wird aber üblicherweise mitgezählt, so dass die Nummerierung auf dem Inhaltsverzeichnis mit 2 beginnt).

 

2.9. Ggf. eidesstattliche Erklärung

Je nach Absprache ist der Hausarbeit eine eidesstattliche Erklärung beizufügen, in der formuliert wird, dass die Arbeit selbständig verfasst wurde und dabei keine anderen als die angegeben Hilfsmittel und Quellen benutzt wurden.

 

3. Informationsbeschaffung und Auswertung

3.1 Zahl und Qualität der Quellen

Eine verbindliche Angabe dazu, wie viele Bücher, Aufsätze, Internetquellen etc. man zu Rate ziehen muss, um ein Thema adäquat zu bearbeiten, kann nicht pauschal gemacht werden. Keinesfalls sollte man sich aber in seiner Hausarbeit auf nur einen einzigen Titel stützen, weil sonst die Gefahr besteht, dass man falschen Informationen oder Extremmeinungen Glauben schenkt. Zum Vergleich und zur Absicherung sollte auf jeden Fall eine Auswahl an mehreren wissenschaftlichen Titeln herangezogen werden.

Bei der Auswahl der Literatur, die die Grundlage für die eigene Arbeit bildet, sollte man a) darauf achten, dass es sich um wissenschaftliche Sekundärliteratur handelt, b) nicht ausschließlich Internetquellen, sondern auch Bücher (Monographien zum Thema) und Aufsätze verwenden, und c) versuchen herauszufinden, um wen es sich bei dem/der jeweiligen Autor/in handelt. Es sollen im Übrigen auch fremdsprachige Quellen benutzt werden - im Grundstudium englischsprachige, im Hauptstudium auch ein Anteil an japanischsprachiger Sekundärliteratur.

 

3.2 Korrekte und konsequente Zitierweise

Jedes Zitat muss in Anführungszeichen gesetzt und mit allen notwendigen Angaben (Nachname des Autors Jahreszahl: Seitenzahl) versehen werden. Kurze Zitate (bis zu drei Zeilen) werden in den eigenen Text integriert, längere (über drei Zeilen) werden üblicherweise vom restlichen Text abgesetzt (in diesem Fall werden die Anführungszeichen häufig weggelassen).

 

Beispiel 1:

Yamaguchi spricht davon, dass die „Bevölkerung Japans sehr traditionsverbunden“ sei (Yamaguchi 1984: 34).

 

Beispiel 2:

Im Roman Ai o kou hito von Shimoda Harumi (Shimoda 1996) ist Taiwan dadurch, dass es die Heimat des Vaters der Erzählerin ist, auch ihre Heimat. Dies bestätigt auch ein älterer Herr, dem Terue in Taiwan begegnet:

 

      Taiwan ist die Heimat Deines Vaters. Heißt das nicht, dass es auch für dich eine Heimat ist?
      Du darfst deine Heimat nicht wegwerfen. Es gibt doch Taiwanesen, die dir helfen. [...] Komm
      wieder nach Taiwan. Jedes Jahr. Aber dann kommst du nicht einfach nach Taiwan. Du kommst
      zurück nach Taiwan (Shimoda 1996: 254).

 

Schließlich kommt Terue jedoch zu dem Schluss, dass – mehr als die Blutsverwandtschaft – die Zuneigung zu den Menschen eines Landes eine wichtige Rolle spielt.

 

Achtung bei Zitaten aus fremdsprachlicher Literatur: Englisch wird im Original belassen; Japanische (oder anderssprachige) Zitate werden ins Deutsche übersetzt und entsprechend gekennzeichnet (z.B. mit „Eigene Übersetzung“ oder „Übers. d. Verf.). 

Die wortwörtliche Verwendung von Sätzen oder längeren Textpassagen aus einer publizierten Quelle ohne Anmerkung ist ein Plagiat, sprich ‚Klau’ von geistigem Eigentum und stellt einen ernstzunehmenden Verstoß gegen wissenschaftliche Regeln dar!

                                                                                 

3.3 Regelmäßige Belege

Auch Zusammenfassungen eines Textes, Paraphrasierung oder Wiedergabe eines Textes in eigenen Worten müssen mit entsprechenden Literaturangaben versehen werden.

 

Beispiel:

Nach Ansicht der Forschung stellen die burakumin mit ca. 3 Millionen Menschen die größte diskriminierte Minderheit in Japan dar (Schmitt 1999: 14; Meyer 2002: 147).

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3.4 Fußnoten

Inzwischen werden Fußnoten meist nicht mehr verwendet, um darin Literaturangaben zu machen; statt dessen hat sich durchgesetzt, in Kurzform auf die benutzte Literatur im Text zu verweisen. Nach diesem „amerikanischen System“ werden nach den betreffenden Sätzen/Abschnitten in Klammern Autornachname, Erscheinungsjahr und ggf. die Seitenzahl(en) angegeben.

Fußnoten werden dagegen hauptsächlich eingesetzt, um Aussagen im Haupttext zu kommentieren oder z.B. Zusatzinformationen zu geben, die zur Präzisierung wichtig sind, jedoch den Argumentationsfluss stören würden.

Der Text in Fußboten wird formal wie auch der restliche Text behandelt, d.h. Fußnotentext beginnt mit Großschreibung und wird mit Satzzeichen beendet.

 

Beispiel:

3 Dieser Ansicht ist auch Meyer, der in seiner Arbeit feststellt, Okinawa sei nach der Meiji-Restauration durch Japan „kolonialisiert“ worden (Meyer 2002: 34). Auch Yonaha weist darauf hin, dass Okinawa in Japan lange Zeit einer ‚fremden’ Sphäre bzw. dem ‚Ausland’ zugeordnet worden war (Yonaha 1999: 248). Die Inkorporierung Okinawas in den japanischen Nationalstaat im 19. Jahrhundert kann demnach tatsächlich als ‚Annektierung’ bzw. ‚Kolonialisierung’ gedeutet werden.

 

3.5 Inhaltlicher Bezug von Tabellen und Abbildungen

Tabellen und Abbildungen sollten nicht kommentarlos in den Hausarbeitstext eingefügt, sondern immer in die eigene Argumentation eingebunden oder anderweitig durch eigene Formulierungen eingeleitet werden. Sie sollten jeweils eine eigene Nummer erhalten, so dass man im Text konkret auf einzelne Abbildungen, Diagramme etc. hinweisen kann.

 

4. Sprachliche Form

4.1  Fehlerfreie Rechtschreibung und Zeichensetzung

Auf korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung ist zu achten; bitte überprüfen Sie diese vor Abgabe bzw. lassen Sie Ihre Arbeit entsprechend Korrektur lesen. Bei wörtlichen Zitaten darf nicht fehlerhaft abgeschrieben werden!

 

4.2  Ausdruck und Stil

Beim Verfassen schriftlicher Arbeiten an der Universität sollten Sie sich  - auch unter Nutzung von Fachsprache - eines schriftsprachlichen Stils zu bedienen. Bitte vermeiden Sie umgangssprachliche Ausrücke und journalistische Redewendungen.

 

4.3  Japanische Fachbegriffe

Japanische Fachbegriffe werden in der Regel bei der ersten Nennung entweder a) übersetzt oder b) kurz erklärt/definiert. Sie werden üblicherweise klein und kursiv geschrieben.

 

Beispiel:

Der Begriff amae nach Doi Takeo (Doi 1982) bezeichnet ein Konzept, das angeblich typisch für die japanische Psyche ist und daher nicht übersetzt werden kann.

 

Ausnahmen bilden Eigennamen (Personen-, Ortsnamen und Namen von Organisationen) und solche japanische Wörter, die bereits Einzug in die deutsche Sprache gehalten haben, wie z.B. Futon, Samurai, Sushi etc. Auch zu Beginn eines Satzes werden Fachbegriffe groß geschrieben.

 

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Zum Hauptstudium hin wird zunehmend wichtig, dass in den Hausarbeiten a) die Kenntnis der wissenschaftlichen Methodik und b) der Anschluss an den Stand der Forschung bzw. wissenschaftliche Diskussionen deutlich wird.

 

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Tipp:

Die Anschaffung eines Leitfadens zum wissenschaftlichen Arbeiten bzw. zum Verfassen schriftlicher Arbeiten wird dringend empfohlen. Darin finden sich weitere wichtige Hinweise zum Verfassen auch längerer wissenschaftlicher Texte (Bachelor-, Diplom-, Magister- oder Doktorarbeiten) und zu den entsprechenden inhaltlichen und formalen Kriterien. Hierzu eine kleine

 

Literaturauswahl zum wissenschaftlichen Schreiben:

Becker, Howard S. (1994). Die Kunst des professionellen Schreibens. Ein Leitfaden für Geistes- und Sozialwissenschaften. Frankfurt a.M./New York: Campus Verlag.

Bünting, Karl-Dieter, Alex Bitterlich und Ulrike Pospiech (2000). Schreiben im Studium: mit Erfolg - ein Leitfaden. Berlin: Cornelsen.

Kruse, Otto (1997). Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt a.M.: Campus Verlag.  

Leopold-Wildburger, Ulrike und Jörg Schütze (2002). Verfassen und Vortragen. Wissenschaftliches Arbeiten und Vorträge leicht gemacht. Berlin und Heidelberg: Springer.

Narr, W.D. und Stary, D. (2000). Lust und Last des wissenschaftlichen Schreibens. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.

Niederhauser, Jörg (2000). Die schriftliche Arbeit. Mannheim: Dudenverlag.

Standop, Ewald und Matthias L. G. Meyer (2002). Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. Heidelberg: Quelle & Meyer (UTB).