Annette von Droste-Hülshoff
Gedichte & Kurzvita

Annette von Droste-Hülshoff wurde am 12. Januar 1797 in der Wasserburg Hülshoff geboren. Sie erhielt eine musisch orientierte Ausbildung in Form von Privatunterricht und wuchs in der Welt des katholisch-westfälischen Landadels auf. Äußerlich blieb sie, da stets von der Familie abhängig, ihrem Stand verhaftet. Ihr literarisches Werk, mit ihrer Biographie und Erlebniswelt stets eng verknüpft, verbindet Traditionen mit künstlerischer Originalität und umfasst neben Lyrik auch Dramen und Erzählungen. Der bereits früh begonnene geistliche Gedichtzyklus „Das geistliche Jahr“, der 1839 auf Drängen von Freunden vollendet wurde, thematisiert ihre religiöse Suche und Glaubenskrise.

Ihr lyrisches Werk besticht durch einen hohen Grad an Authentizität. Es zeigt für ihre Zeit neuartige Naturdarstellungen, eine alle Sinne einbeziehende landschaftliche Erfahrung. Die poetischen Naturbilder in filigraner Sprache und komplexer Symbolik begründeten posthum ihren Ruf als „Deutschlands größte Dichterin“. Aufgrund der Komplexität ihres Werks ist es schwierig, die Texte epochenspezifisch einzuordnen. Man kann aber festhalten, dass die Autorin zwischen Revolution und Restauration, zwischen Biedermeier und Vormärz schrieb.