Leben und Arbeit im französischen Exil

1933

Anna Seghers und ihr Mann verlassen Deutschland nach dem Reichstagsbrand getrennt, zunächst mit Ziel Zürich. Die Kinder werden später von den Großeltern Reiling zur Grenze gebracht. Ihre Eltern sieht Anna Seghers bei dieser Gelegenheit zum letzten Mal. Der Vater stirbt 1940, die Mutter wird 1943 in Auschwitz ermordet.
Von Zürich aus reist die Familie nach Frankreich; in Bellevue bei Paris findet man eine Wohnung.

1933 Anna Seghers wird Redaktionsmitglied der „Neuen Deutschen Blätter, Monatsschrift für Literatur und Kritik.“ Sie arbeitet auch an weiteren antifaschistischen Exilzeitschriften mit.
Sie ist beteiligt an der Neugründung des SDS, des „Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller“ in Paris, und arbeitet mit am „Schriftsteller“, der Zeitschrift des Verbandes.
„Der Kopflohn“ ist der erste im Exil erscheinende Roman von Anna Seghers (Querido Verlag in Amsterdam).
1934 Reise nach Österreich, wo Seghers die Prozesse des Dollfuß-Regimes beobachtet. Ihre Anschauungen und Erfahrungen hierzu verarbeitete sie in der Reportage „Der letzte Weg des Koloman Wallisch“, erschienen in den „Neuen Deutschen Blättern“, und in dem 1935 im Pariser Exilverlag „Editions du Carrefour“ erschienenen Roman „Der Weg durch den Februar“.
 

1935 in Paris
1935 Vom 21.-25. Juni findet der 1. Internationale Schriftstellerkongress zur „Verteidigung der Kultur“ in Paris statt. Anna Seghers spricht über „Vaterlandsliebe“; es ist eine Standpunktbestimmung, die den Begriff „Vaterland“ antifaschistisch, positiv und sozial zu besetzen sucht.
1937 Der Roman „Die Rettung“ erscheint im Querido Verlag, Amsterdam.
Reise zum Internationalen Schriftstellerkongress in Madrid.
1938 Die Erzählung „Die Schönsten Sagen vom Räuber Woynok“ erscheint in „Das Wort“, Moskau.
Anna Seghers korrespondiert mit dem Literaturkritiker und Philosophen Lukács zur Expressionismus/Realismus-Debatte.
1939 „Das siebe Kreuz“ erscheint in Fortsetzungen in der Zeitschrift „Internationale Literatur“, Moskau 1939
 
Erarbeitung:
Babette Dufrenne,
Franz Schwarz